OKR – hinter den Buchstaben verbirgt sich mehr als nur eine Methode. Objectives und Key Results sind eine Frage von Veränderung, von Fokussierung, Transparenz, Haltung und am Ende von Spaß. Und weil es zu OKRs bereits viele Anwendende mit wertvollen Erkenntnissen in der Otto Group gibt, und weil wir nie ausgelernt haben, veranstalteten die agile Groupies die nunmehr dritte Ausgabe der OKR Learning Journey. Am Freitagvormittag des 26. November 2021 trafen sich virtuell über 20 Kolleg*innen aus dem Konzern, um den eingeladenen Expert*innen, der Organisationsentwicklerin und Agile Coach Jutta Bögemann von LIQUIFY und Hato Nordeck, Coach und Gründer von Nordeck IT + Consulting, zu lauschen und mit ihnen zu diskutieren. Im Vordergrund stand die Hypothese „OKR benötigt auch immer eine agile Transition“.
Jutta machte den Einstieg mit der Definition rund um das Thema agile Transition und brachte alle Teilnehmenden auf einen Nenner. Wie der Name es schon sagt, bringt agile Transition bei den Beteiligten eine Veränderung mit sich. Dafür braucht es eine Haltung im Team, ein Ziel gemeinsam erreichen zu wollen. „Agile Transition bedeutet“, laut Jutta, „NICHT: Wir werden Agil! Es ist eine komplexe Aufgabe, die final nicht vollständig planbar ist, sondern peu à peu nach Start nachjustiert werden sollte. Agile Methoden, wie zum Beispiel OKRs helfen, eine agile Transition umzusetzen“. Sie veranschaulichte, welche Voraussetzungen für eine agile Transition gelten, und wie diese zum Beispiel durch eine erfolgreiche Verwendung von OKRs gelingen können. Wie bei einer OKR-Einführung ist es bei einem Veränderungsprozess wahnsinnig wichtig für das Team das WOZU zu erörtern, zu wissen wo es hingehen soll, sprich, auf welcher Vision und auf welchen Zielen diese basieren. Ein Ziel könnte sein: Wir wollen schneller auf Kundenfeedback reagieren können. Manchmal packt man noch eine Frage dazu: Woran merkt ihr das ihr das erreicht habt? Analog zu OKRs braucht eine Transition auch Prozessbegleitende und agile Methoden wie Reflexion und Retros.
Dass OKRs und Veränderungsprozesse sich bedingen, zeigten auch die Erkenntnisse von Hato. Auf seiner persönlichen Reise hat er sich von alten Gewohnheiten trennen müssen und seinen Führungsstil verändert. Das erinnert sehr an den Kulturwandel-Prozess in der Otto Group: „OKRs haben für mich viel mit meinem eigenen Kulturwandel zu tun. Dass ich mein Verhalten und meinen Führungsstil ändern musste, damit wir erfolgreich arbeiten können, das haben meine 25 Mitarbeitenden gespiegelt. Weg von Willkür und Wasserfall hin zu einem offenen Prozess und OKRs, damit die Arbeitsplätze gehalten werden können“, beschreibt der Geschäftsführer. Dann berichtet er von dem anstrengenden Prozess, von sich trauen zu scheitern, von Fehlerkultur und Vertrauensaufbau, von Vorleben und von der gemeinsamen Gestaltung der Objectives. „Ich wollte immer alles richtig machen und war viel zu verbissen. Damit habe ich mich selbst blockiert. Je länger wir OKRs nutzen, um sehr mehr merke ich, es gibt kein richtig oder falsch. Plannings sind bei uns Events, Zielerreichung sind eine spielerische Herausforderung. Leichtigkeit ist der Motor für OKR – Gamification und Spaßfaktor die Schlüssel zu mehr Erfolg.“ Die Hypothese, dass OKRs mit Veränderung bzw. Agile Transition einhergehen, manchmal bedingen und manchmal auch verlangen, wurde in der folgenden Diskussion im Kreise der Teilnehmenden bestätigt.
Bei der dritten OKR-Journey hat sich wieder gezeigt, wie wichtig der Austausch zu Erfahrungen der Anwender*innen ist. Deutlich wurde wieder, dass OKRs ohne Führungskräfte, die sich auf die Transition einlassen, nicht funktioniert. Der Gedanke an die Wirkung sollte immer präsent sein und ganz wichtig: Die Menschen mitnehmen.
Die vierte Auflage der OKR Learning Journey steht im nächsten Jahr wieder an.
Herzliche Grüße & eine wohlige Weihnachtszeit mit euren Liebsten wünschen euch
Jenny, Karin & Meika